Dr. Moshé Feldenkrais
1904 wird Dr. Moshé Feldenkrais in
Slawuta, in der Ukraine geboren.
Als Jugendlicher wanderte er nach Palästina aus, wo er als Pionier und Landvermesser arbeitete
1928 geht er nach Frankreich, studierte Maschinenbau und
Elektrotechnik, später Physik an der Pariser Sorbonne, wo er auch promovierte.
Nebenbei lernte er mit großer Begeisterung Judo bei Jigoro Kano. Er erwarbt als erster Europäer den schwarzen Gürtel, gründetete den ersten Judo-Club Frankreichs, begannt Judo zu unterrichten und
schrieb Bücher darüber.
In seinem Forscher- und Entdeckerdrang assistierte er ab 1938 Frederic Joliot und seiner Frau Irene Curie am Institut Pasteur bei den ersten
Kernspaltungsversuchen.
1940 floh er vor den Nazis nach England, wo er während des Krieges
für die britische Admiralität arbeitete.
Als ihm eine alte, schwere Knieverletzung erneut das Laufen unmöglich machte und die Operationsverfahren der damaligen Zeit wenig Hoffnung auf Heilung ergaben, beschloß er, sich selbst zu helfen.
Über Monate experimentierte er mit kleinen, langsamen Bewegungen.
Er beobachtete und spürte bis ins kleinste Detail, was dabei geschah. Gleichzeitig las er alles, was er an medizinischer Fachliteratur über Körpermechanik und das Nervensystem finden
konnte.
Heraus kam eine sehr strukturierte Methode aufmerksamer Selbsterforschung. Ihm wurde bewusst, welche Bewegungsvarianten ihm vertraut und welche noch ungewohnt waren. Es gelang ihm, sein eigenes
Bewegungsverhalten wahrzunehmen und durch neue Bewegungsvarianten zu erweitern. Bald zeigte dieses Vorgehen große Wirkung. Er lernte wieder laufen und sogar Judo zu praktizieren.
1949 erscheint sein Buch:
"Body and Mature Behaviour: a study of anxiety, sex, gravitation and learning".
In den fünfziger Jahren kehrte er nach Israel zurück, arbeitete dort in der elektronischen Abteilung des Verteidigungsministeriums und gründete das Feldenkrais Institut
in Tel Aviv.
Er begann seine Methode einer kleinen Gruppe von Assistenten zu vermitteln.
1968 erscheinen seine Bücher: "Bewusstheit durch Bewegung, Der aufrechte Gang" und "Abenteuer im Dschungel des Gehirns: Der Fall Doris".
In den siebziger Jahren wächst im "Westen" das Interesse an ganzheitlichen Therapieformen.
In Nordamerika entstehen unter seiner Leitung zwei weitere Ausbildungen mit großer Teilnehmerzahl. Nun erfährt die "Feldenkrais Methode" internationale Anerkennung.
Zu seinen Schülern gehören Menschen mit chronischen Schmerzen, mit Behinderungen, aber auch Künstler mit beruflichem Interesse wie Yehudi Menuhin, Peter Brook und Igor Markevitsch, Wissenschaftler
wie Margaret Mead und Karl Pribam und es kommen auch Staatsmänner wie David Ben-Gurion und Moshé Dayan zu ihm.
In zahlreichen Studien und Aufsätzen hinterlässt Dr. Moshé Feldenkrais seine theoretischen Erkenntnisse und in mehr als 1000 Lektionen deren praktische Umsetzung.
1984 stirbt er in Tel Aviv.